Die palästinensische Gesellschaft im Spiegel ihrer Medien:
Mobilmachung gegen Israel
Vortrag und Diskussion mit Itamar Marcus, Palestinian Media
Watch (Jerusalem), Sonntag, 7. November, 19:30 Uhr...
www.pmw.org.il
PM zu einer Veranstaltung
des Berliner Bündnis gegen IG Farben, gruppe offene rechnungen, Projekt Archiv
e. V, Bundesverband Jüdischer Studenten in
Deutschland (BJSD) mit Unterstützung der Wochenzeitung Jungle World
Nicht nur in Deutschland, im gesamten alten Europa ist der Blick
auf die palästinensische Gesellschaft geprägt von Verzerrungen. Vor dem
Hintergrund der Sympathie für ein durch den Staat Israel "gedemütigtes Volk",
dessen Ziele man als die eigenen erkennt, hat sich eine flächendeckende
Legendenbildung durchgesetzt. Üblich ist es, noch die Massenmorde der
Selbstmordbomber als pure Verzweiflungstaten zu rechtfertigen, die Israel selbst
zu verantworten habe.
Zu diesen Legenden gehört auch die
Behauptung von einer klaren Trennung zwischen der palästinensischen Gesellschaft
und den terroristischen Aktivisten:
Jenseits des Terrors soll der Ort einer
Kultur sein, die nur das Leid von Besatzung und Krieg zu verarbeiten sucht; da
sei das palästinensische Bildungswesen ein Hort aufgeklärt-kritischen Denkens
und geradezu ein Paradebeispiel für einen "islamischen Weg in die Moderne"; da
sei der "zivile" Flügel der Hamas mit seinem sozialen Engagement; da sei der
Friedensnobelpreisträger Arafat, der nichts vom Terror weiß, oder alternativ:
eine gegen Korruption und Misswirtschaft protestierende "Opposition".
Ausgeblendet oder geleugnet wird
jegliche Realität, die diese Annahmen und die ihnen zugrunde liegende Behauptung
eines fundamentalen Unterschiedes zwischen Antisemitismus und Antizionismus in
Zweifel ziehen könnte.
Um diese Realität soll es auf der
Veranstaltung gehen:
Wie steht es wirklich um die
palästinensische Gesellschaft? Was liest, sieht, hört und denkt die "normale
Bevölkerung"?
Wie ist es bestellt um die "kritischen
Intellektuellen", die hierzulande gerne als Beweis für die Existenz eines
anderen Palästinas angeführt werden? Wie stehen die Kritiker Arafats zu
Antisemitismus und Terror und wie verhalten sie sich zu Hinrichtungen von
sogenannten Kollaborateuren, also der Ermordung von Schwulen, Prostituierten und
Menschen, die ihre privates Interesse über das des Kollektivs stellen?
In welchem Verhältnis stehen Wohlfahrt
und "soziales Engagement" zur antisemitischen Ideologie und zur Terror-Intifada,
die jede ökonomische Perspektive zerstört?
Wie wird der Terror gegen Israel in
offiziellen palästinensischen Medien dargestellt, und welches Verhältnis von
"ziviler" PA-Politik und Islamismus wird daraus deutlich?
Itamar Marcus ist Direktor von
Palestinian Media Watch (PMW) in Jerusalem. PMW besteht seit 1996 und untersucht
die Verfasstheit der Autonomiebehörde und der palästinensischen Gesellschaft.
PMW dokumentiert offizielle Verlautbarungen und Predigten ebenso wie Artikel aus
Zeitungen der palästinensischen Gebiete und anderen palästinensischen Medien.
Zeitungsberichte, Filme und auch Schulbücher werden systematisch übersetzt und
ausgewertet. Thematisch reicht das Spektrum von politischen Beiträgen über
Literatur bis zu Sport und Kreuzworträtseln. PMW will ein umfassendes Bild davon
gewinnen, wie die palästinensische Gesellschaft dem Staat Israel, den Juden und
einem Friedensprozess gegenübersteht.
Sonntag, 7. November, 19:30 Uhr,
Saal der Jerusalemgemeinde, Lindenstraße 85, Berlin. U-Bhf. Hallesches Tor.
Kontakt:
buendnis.gegen.igf@gmx.net
DG /
hagalil.com / 2004-11-05
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