Ein
Dialog zwischen Juden und Muslimen in Berlin:
Begegnungen
zwischen Ramadan und Chanukka
Seit Herbst 2001 trifft sich
der jüdische Kulturverein Berlin mit türkischen Muslimen eines
Seniorenzentrums der Arbeiterwohlfahrt in Kreuzberg. Mit der Zeit kamen auch
andere Personen mit Migrationshintergrund zu den verschiedenen
Veranstaltungen und auch der jüdische Kulturverein beteiligte sich an
Initiativen in Kreuzberg.
Man traf sich zum
Fastenbrechen nach dem Ramadan,
zum jährlichen Chanukka-Fest des jüdischen Kulturvereins, zu einem
Kreuzberger Faschingsfest verschiedener Kulturen, zu einer öffentlichen
Aktion "Buntes Kreuzberg putzt sein zu hause" ... Diese Treffen hat der
Pressefotograf Metin Yilmaz begleitet und auf zahlreichen Bildern
festgehalten, aus denen er eine Ausstellung zusammenstellte, die am 10.
Dezember 2003 in den Räumen des jüdischen Kulturvereins eröffnet wurde.
Einige der Fotos sehen Sie hier.
Igor Chalmiev, der
Integrationsbeauftragte des jüdischen Kulturvereins hielt eine
Eröffnungsrede, in der er schilderte, wie seine Erfahrungen als
"Jude
im muslimischen Umfeld der atheistischen Sowjetunion"
aussahen und wie er die Erfahrungen des multikulturellen Lebens dort in
Berlin fruchtbar machen kann.
Am 11. Dezember 2003 trafen sich
interessierte Juden und Muslime zu einem Nachmittagsworkshop "von
Vorurteilen und Wissenslücken zu neuen Erfahrungen": Filiz Müller-Lenhartz
erzählte, wo und wie sie den Fastenmonat Ramadan
zu unterschiedlichen Zeiten erlebt hat: In ihrer Geburtsstadt Eskisehir und
später im deutschen Dorf Gärtringen. "Wie ich
Chanukka entdeckt habe oder: Vom Sinn der Feiertagsordnungen" war
der Beitrag von Irene Runge überschrieben. Als Kind deutsch-jüdischer
Emigranten in New York geboren und als 7jähriges Kind in die DDR gekommen,
erzählt sie, welche Rolle Chanukka zu unterschiedlichen Zeiten in ihrem
Leben spielte.
Nach einer Kaffeepause sprachen Hüseyin
Midik, Vorstandsmitglied der DITIB (Türkisch-islamische Union der Anstalt
für Religion e. V.) und Dr. Peter Kirchner, der ehemalige Vorsitzende der
jüdischen Gemeinde Ostberlin, über Ramadan und Chanukka, welche Klischees
damit assoziiert werden und welche Gewohnheiten sich in einer christlich
säkularisierten Umwelt halten, verändern oder neu herausbilden.
Fastenbrechen nach dem Ramadan
Fotos von Metin
Yilmaz
Als Jude im
muslimischen Umfeld der atheistischen Sowjetunion
Ramadan in Eskisehir und im deutschen Dorf
Wie ich Chanukka
entdeckt habe
Zum Weiterlesen:
Juden und Muslime: Der Mythos einer
interreligiösen Utopie
von Mark R. Cohen
Von Berlin nach Baku
von Igor Chalmiev
Jüdischer Kulturverein Berlin
Jüdisches Leben in Berlin (Startseite)
hagalil.com
16-12-03
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