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JÜDISCHE VOLKSHOCHSCHULE BERLIN

Programm 1. Trimester 2003

Frauen im Judentum
Vortragsreihe von Nechama Ehrenberg
Mi 26. Feb | Mi 12. März | Mi 26. März | jeweils um 17 Uhr
Jüdisches Gemeindehaus,
Klassenraum
je 5,- (ermäßigt 3,-)


Rahel und Leah, zwei der Vier Mütter
Der Erzvater Jaakov mußte vierzehn lange Jahre arbeiten, um Rahel, die Frau, die er liebte, zu bekommen. Der geliebten Rahel steht die ungeliebte Leah gegenüber. Jaakov, der von seinem Schwiegervater betrogen wird, ist gezwungen, Leah zur Frau zu nehmen

Miriam
Die Tochter Amrams und Jochewed und die Schwester Moses, des Erzvaters der Propheten und des Erretters Israels, war eine eigenständige Prophetin und eine der herausragenden Persönlichkeiten, die ihren Anteil an der Erlösung des Volkes Israel von Ägypten hat. Miriam ist eine der wenigen Gestalten, die nicht vom Engel des Todes (Mal'ach ha Mawet) beherrscht wurden.

Deborah,
die Prophetin und Richterin, die Frau Lapidots, eine kluge und reiche Frau. Das von ihr gesprochene Siegeslied, nach dem Sieg über die Kanaaniter, ist ein Meilenstein in der Dichtung zur Geschichte des Volkes Israel.

Nechama Ehrenberg, geboren 1950, seitens der Mutter in der siebenten Generation in Jerusalem ansässig, besuchte die Mädchen-Lehranstalten von Beit-Yaakov und ist ausgebildete Lehrerin in den Fächern Tora und Geschichte. Von 1970 bis 1984 arbeitete sie als Lehrerin und Erzieherin an einer staatlich-religiösen Schule, bildete gleichzeitig Seminaristinnen des Jerusalem College aus und studierte Tannach (Wissenschaften der Heiligen Schrift) an der Bar-Ilan Universität.


Grundlagen des Judentums
Vortragsreihe von Rabbiner Ady Edward Assabi
Do 30. Jan | Do 6. Feb | Do 20. Feb | Do 27. Feb | Do 6. März | Do 20. März Do 27. März | jeweils um 20.15 Uhr
Jüdisches Gemeindehaus
(Kleiner Saal/Treff 88)
35,- für alle 7 Abende (ermäßigt 20,-)

Seit dem vergangenen Jahr ist Rabbiner Ady Edward Assabi Gemeinderabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. 1947 in Tel Aviv geboren verbrachte er einige seiner Jugendjahre in Heidelberg. Studium am Londoner Leo-Baeck-College, dort 1971 Ordination zum Rabbiner. 1971 bis 1973 amtierte er als Landesrabbiner von Nordrhein-Westfalen und war Mitglied des Nationalen Beth Din. 1973 bis 1985 lebte und wirkte er in Israel: unter anderem als Lehrer an der Chernochovsky High School in Netanyah, geschäftsführender Direktor der israelischen Bewegung für progressiven Judaismus, parlamentarischer Verbindungsmann für einen religiösen Pluralismus, Mitbegründer des ersten progressiven Kibbutz, Vorsitzender des Redaktionsrates für das israelische Gebetbuch "Avoda Shebalev", sowie Autor und Redakteur nationaler Print- und elektronischer Medien. Regelmäßige Teilnahme an internationalen Friedenskonferenzen im Mittleren Osten, Vorlesungs- und Vortragsreisen in Europa, den USA, Kanada und Afrika. 1985 bis 1998 Senior-Rabbiner der Imanu-Shalom-Gemeinde in Johannesburg/Südafrika. Leidenschaftliches Engagement in der Anti-Apartheidsbewegung, auf das politische Verfolgungen und Festnahmen erfolgten. Bekanntschaft mit Nelson Mandela sowie Funktionen als Vizepräsident der Südafrikanischen Zionistischen Föderation und Präsident der Demokratischen Zionistischen Vereinigung. Seit 1999 Arbeit an einer Dissertation über "Jüdische Thanatologie". Ab April 2003 Liturgievorlesungen am Moses-Mendelssohn-Zentrum der Universität Potsdam.



Mona Yahia: Durch Bagdad fließt ein dunkler Strom

zusammen mit Marga Schoeller Bücherstube
Mona Yahia stellt im Gespräch mit Stephanie von Oppen ihren Roman vor
Mi 29. Jan | 20 Uhr
Marga Schoeller Bücherstube, Knesebeckstraße 33, Berlin-Charlottenburg
5,- (ermäßigt 3,-)


Als die sechzehnjährige Lina mit ihrer Familie im Schutze der Dunkelheit aus Bagdad in Richtung der iranischen Grenze flieht, läßt sie nicht nur ihre Freundin Selma zurück, sondern auch die Erinnerung an eine unbeschwerte
Kindheit. "Lina bin zu siebzig Prozent ich" sagt Mona Yahia, die selber in Bagdad aufwuchs, über ihren Roman einer jüdischen Kindheit im Irak. In der Sicht der heranwachsenden Heldin fallen die Erinnerungen des Kindes ­ Wettschwimmen im Tigris, die Gesänge der Beduinenfrauen im Souk, Gerüche, Geschichten, Geräusche ­ zusammen mit der Verfolgung der jüdischen Minderheit des Landes. Als Lina dreizehn ist, bricht der Sechs-Tage-Krieg aus, die jüdische Schule wird vom Staat übernommen, und die Schlagzeilen der Zeitungen verkünden: "Bald werden unsere tapferen Soldaten den verhaßten Juden das Herz aus der Brust reißen und sie in den Staub treten". Als dann der Bruder verhaftet, der geliebte Schwimmlehrer, angeklagt der Spionage für die USA, zusammen mit anderen Juden öffentlich erhängt wird, zieht die Familie ihre Konsequenzen.
Das Buch ist "Entwicklungsroman, faszinierendes Geschichtsdokument, Erzählepos einer modernen Scheherazade und Autobiographie"
Viola Keeve, Jüdische Allgemeine

Stephanie von Oppen, 1967 geboren, absolvierte nach einem Studium der Theologie an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin ein Volontariat und arbeitet seither als freie Hörfunkjournalistin für Deutschlandradio Berlin und verschiedene ARD-Rundfunkanstalten. Dabei widmet sie sich vor allem Themen aus Religion und Gesellschaft sowie Sozialpolitik, verfaßt Features, Reisereportagen und Buchrezensionen.


Mona Yahia wurde 1954 in Bagdad geboren und emigrierte mit ihrer Familie 1971 nach Israel, wo sie 1980 bis 1985 als Psychologin in Tel Aviv arbeitete. 1986 bis 1992 besuchte sie die Hochschule der Bildenden Künste in Kassel und machte dort ihr Kunstdiplom. Seit 1997 lebt und arbeitet sie als Künstlerin und Autorin in Köln. Nach mehreren Kurzgeschichten veröffentlichte sie ihren ersten Roman, der 2000 zuerst auf englisch und jetzt mit dem Titel "Durch Bagdad fließt ein dunkler Strom" im Eichborn Verlag auf deutsch erschien. 2001 wurde sie mit dem "Jewish Quarterly Wingate Prize" ausgezeichnet, den vor ihr unter anderem Amos Oz, W. G. Sebald, Anne Michaels und Alan Isler bekamen.


Im Herzen waren wir Riesen
Zusammen mit Eichborn Verlag und Kulturabteilung der Botschaft des Staates Israel

Yehuda Koren und Eilat Negev stellen im Gespräch mit Erica Fischer ihr Buch vor
Do 30. Jan | 20 Uhr
Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23,
Berlin-Charlottenburg
5,- (ermäßigt 3,-)


"Wir waren vielleicht die einzige Großfamilie, die ein Todeslager gemeinsam überstanden hat. Wenn ich ein junges jüdisches Mädchen von 1,70 gewesen wäre, hätte ich Auschwitz nicht überlebt; ich wäre ins Gas gegangen wie Millionen andere. Wenn ich also ab und an mit mir hadere und mir die Frage nach dem Sinn meiner Kleinwüchsigkeit stelle, dann muss meine Antwort eigentlich lauten: Das war Gottes Weg, mich am Leben zu halten."
Perla Ovitz

Perla Ovitz ist die Jüngste der sieben kleinwüchsigen Geschwister, die in Transsylvanien ihren Lebensunterhalt erfolgreich als Künstler und Musiker verdienten. Doch im Mai 1944 nimmt das Märchen der "Liliput Troupe" eine jähe Wendung. Josef Mengele sondert die Familie an der Rampe für seine Menschenversuche aus. Yehuda Koren und Eilat Negev haben zusammen mit Perla Ovitz die Geschichte der Geschwister aufgezeichnet. Entstanden ist ein Porträt über das Leben jüdischer Künstler in Osteuropa, ein Zeitdokument, aber auch ein Buch, das Mut macht: Denn die "sieben Zwerge" überlebten nicht nur, sondern bewahrten elf weitere Menschen vor dem Tod und schufen sich Dank ihres Talents und starken Willens eine neue Existenz in Israel.

Eilat Negev, geboren in den USA und aufgewachsen in Israel, schuf beim Israelischen Rundfunk ein eigenes Programm mit Radioporträts internationaler Autoren. Seit 1990 ist sie Chefkorrespondentin für Literatur bei der israelischen Tageszeitung "Yedioth Ahronoth". Ihre Schriftsteller-Interviews erschienen in zwei Buchpubkliaktionen 1995 und 2001.
Yehuda Koren, geboren in Israel, war viele Jahre Dokumentarist beim israelischen Fernsehen und Berater für Dokumentarfilme von Channel 4 und der BBC. Seit 1994 ist er freier Autor und schreibt unter anderem auch für britische und deutsche Zeitungen.


Erica Fischer hat das Buch von Yehuda Koren und Eilat Negev aus dem Englischen übersetzt. Sie ist 1943 im englischen Exil ihrer Eltern geboren, die 1948 mit den beiden Kindern nach Wien zurückkehrten. Dort Schulbesuch und Studium (Übersetzen und Dolmetschen). Als "Feministin der ersten Stunde" wurde sie Mitbegründerin von "AUF ­ Eine Frauenzeitschrift". Seit 1988 lebt sie als Autorin, Buchübersetzerin und freie Journalistin (Hörfunk, Print) in der Bundesrepublik, zuerst in Köln, seit Herbst 1994 in Berlin. Zu ihren Veröffentlichungen zählen das in 13 Sprachen übersetzte und 1999 erfolgreich verfilmte Buch "Aimée und Jaguar" (1994), sowie "Die Liebe der Lena Goldnadel" (2000)


So einfach war das

zusammen mit dem Jüdischen Museum Berlin
Die Herausgeber Cilly Kugelmann und Hanno Loewy stellen im Gespräch mit den Autoren Michael Brenner und Ellen Presser ihr Buch aus der neuen Reihe "Zeitzeugnisse aus dem Jüdischen Museum" vor
Mo 3. Feb | 19 Uhr
Jüdische Oberschule,
Große Hamburger Str. 27, Berlin Mitte, 5,- (ermäßigt 3,-)
Nur nach tel. Voranmeldung unter 25993-437 oder -444


"Jüdische Kindheit und Jugend in Deutschland nach 1945" würde wahrscheinlich ein dankbares Dissertationsthema abgeben. Man könnte sich auch ein Symposium oder Wochenendseminar in einer Evangelischen Akademie vorstellen: Wie bei derartigen Veranstaltungen oft der Fall, würden die interessantesten Beiträge dabei nicht die offiziellen Referate sein, sondern die kleinen Anekdoten, die man sich in den Kaffeepausen erzählt. Cilly Kugelmann und Hanno Loewy haben sich den Umweg über das Symposium gespart und gleich die Anekdoten gesammelt. Sechsundzwanzig hier lebende Juden der Post-Schoageneration zeigen Fotos aus ihrer Kindheit oder Jugend und erzählen dazu kurz etwas. Die Bilder zeigen auf den ersten Blick meist Alltagssituationen: Familienszenen, Schulunterricht, Ausflüge. Die Geschichten zu den Fotos sind weniger alltäglich. Sie handeln von einem Ausnahmetatbestand. Bis weit in die sechziger Jahre hinein galt jüdisches Leben in Deutschland als Anomalität ­ den Deutschen, den Juden in der Welt und nicht zuletzt den Juden selbst, die ihren Wohnsitz in Deutschland hatten und sich dafür gegenüber Freunden und Verwandten im Ausland rechtfertigen mußten (und es oft nicht konnten). Daß unter diesen Umständen eine normale unbeschwerte Kindheit und Jugend kaum möglich ist, bedarf wohl keiner längeren Erklärung.
"Jüdische Leser, vor allem aus der "Zweiten Generation", werden in dem Büchlein viel von der eigenen Kindheit und Jugend wiederfinden. Nichtjuden könnte die Lektüre helfen, manche Macken ihrer jüdischen Freunde gelegentlich besser zu verstehen"
Michael Wuliger

Cilly Kugelmann, geboren 1947 in Frankfurt am Main, ist Erziehungswissenschaftlerin und stellvertretende Direktorin des Jüdischen Museums Berlin. Mitherausgeberin der Zeitschrift "Babylon. Beiträge für eine jüdischen Gegenwart".
Hanno Loewy, geboren 1961 in Frankfurt am Main, ist Literatur- und Filmwissenschaftler, Ausstellungsmacher und Publizist. Von 1995 bis 2000 Gründungsdirektor des Fritz-Bauer-Institutes Frankfurt am Main. Er kuratierte den Bereich "Jüdische Gegenwart in Deutschland" in der
historischen Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin
.

Michael Brenner, geboren 1964 in Weiden, ist Professor für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Vorher war er u.a. Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Leo-Baeck-Institut in New York und Assistant Professor an der Brandeis University. Er ist Mitherausgeber der "Deutsch-jüdischen Geschichte der Neuzeit", sowie Autor zahlreicher weiterer Werke.
Ellen Presser, geboren 1954 in München, ist Leiterin des Kulturzentrums der Israelitischen Kultusgemeinde in München und Journalistin. Unter anderem Mitherausgeberin der Anthologie "Nur wenn ich lache. Neue jüdische Prosa" (dtv 2002).


Champagner mit Galle
Nach einer gleichnamigen Erzählung von Friedrich Gorenstein (1932 ­ 2001). Zum Gedenken an seinen ersten Todestag

in russischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung
Darsteller: Alexander Filippenko (Moskau) und Ernst Sorin
Regie: Juri Vexler
Einführung: Bernd F. Lunkewitz, Leiter des Aufbau Verlages

So 2. März | 16 Uhr
Kino Arsenal im Filmhaus am Potsdamer Platz, Potsdamer Str., 10785 Berlin-Tiergarten
10,- (ermäßigt 6,-)


Friedrich Gorenstein wurde 1932 in Kiew, Sowjetunion, geboren. Er verlor früh seine Eltern und wuchs zunächst in einem Waisenhaus, dann bei Verwandten im Kaukasus und in der Ukraine auf. Im Jahre 1979 ermöglichte ihm ein Stipendium des DAAD die Ausreise in die Bundesrepublik. Seither lebte Gorenstein als freier Schriftsteller in Berlin. Von einer Erzählung abgesehen, die 1964 erschien, durfte zu diesem Zeitpunkt seine Prosa (Romane, u. a. Die Sühne, Psalm, Der Platz) in Russland nicht publiziert werden. Um sich seinen Lebensunterhalt zu sichern, schrieb Gorenstein Drehbücher. So kamen einige Verfilmungen zustande, darunter 1972 Andrej Tarkowskis "Solaris". Viele seiner Werke hat Gorenstein in Berin geschrieben, darunter Romane wie "Skrjabin" (1994), "Malen wie die Vögel singen" (1996) und "Champagner mit Galle" (1997) ­ alle im Aufbau-Verlag erschienen. Obgleich Gorenstein sich selbst auf Nachfrage ausdrücklich als russischer, nicht als jüdischer Schriftsteller begriff, kreist sein Werk immer wieder um jüdische Identität. "Antisemitismus, das ist in Russland und der Ukraine ein Bestandteil der Luft", erklärte der Autor einmal in einem Interview. Darum geht es in der 1986 in Berlin geschriebenen Erzählung "Champagner mit Galle", die der Regisseur Juri Vexler für seine Inszenierung als Grundlage gewählt hat.


In den Wogen der Erinnerung Jüdische Existenz in Deutschland

Y. Michal Bodemann stellt im Gespräch mit Susan Neiman sein Buch vor
Di 25. März | 19.30 Uhr
Juliettes Literatursalon, Gormannstraße 25, Berlin-Mitte
5,- (ermäßigt 3,-)

Mit der Frage nach dem Selbstverständnis der Juden in Deutschland ist immer auch die Frage nach dem Verhältnis von Juden und Nichtjuden verknüpft. In den Beobachtungen, Überlegungen und Analysen dieses bei dtv erschienenen Buches beleuchtet Bodemann wesentliche Aspekte jüdischer Existenz in Deutschland innerhalb jenes "wohlabgezirkelten Terrains", auf dem sich hier die Beschäftigung mit Juden bewegt: die Schwierigkeiten der "Displaced Persons" in den Nachkriegsjahren, das Schweigen über die NS-Verbrechen, die Entwicklungen in den jüdischen Gemeinden, die Wandlungen bei der Aufarbeitung der Geschichte, den "Weg zur Erinnerungsexplosion in Deutschland 1960­1975", die "Gedenkkultur als säkulare Religion", die Stimmung in der jüdischen Gemeinschaft angesichts der jüngsten Debatten um Holocaust-Gedenken und Antisemitismus, die sich mit dem Namen Bubis, Walser und Möllemann verbinden.

Susan Neiman ist seit zwei Jahren Direktorin des Einstein Forum, Potsdam. Früher war sie Professorin der Philosophie an der Yale University und der Universität Tel Aviv. Unter der Überschrift "Warum Susan Neiman für Berlin ein Glücksfall ist" widmete ihr die Wochenzeitung DIE ZEIT zu Beginn dieses Jahres einen längeren Artikel, in dem u. a. zu lesen war: "Man riskiert nicht viel, wenn man prophezeit, daß Neiman im Kulturleben der Hauptstadt in den kommenden Jahren noch manche Spur hinterlassen wird." Zu ihren Veröffentlichungen zählen u. a.: "Slow Fire: Jewish Notes from Berlin", "The Unity of Reason: Rereading Kant" und "Evil in Modern Thought: An Alternative History of Philosophy".


Michal Bodemann lehrt Soziologie an der Universität Toronto und hatte Gastprofessuren inne u. a. an der Freien Universität Berlin, der Humboldt Universität und der Universität Tel Aviv. Seine Dissertation an der Brandeis University in Massachusetts behandelte Fragen der Sozialstruktur Süditaliens. Später bewegten sich seine Forschungsinteressen in Richtung klassischer soziologischer Theorie, jüdisch-deutscher Beziehungen und Holocaust-Erinnerung. Neben publizistischer Tätigkeit weitere Veröffentlichungen hierzu, wie sein "Jews, Germans, Memory. Reconstructions of Jewish Life in Germany" (Univ. of Michigan Press). Sein "Gedächtnistheater. Die jüdische Gemeinschaft und ihre deutsche Erfindung" (Rotbuch Verlag, 1996) stand auf der Monatsbestenliste der deutschen Buchkritiker. "In den Wogen der Erinnerung" erschien 2002 bei dtv. Zur Zeit arbeitet er am biographischen Porträt einer jüdischen Familie, das bei der Duke University Press, North Carolina erscheinen wird.


Binnie Kirshenbaum: Entscheidungen in einem Fall von Liebe

zusammen mit Deutschem Taschenbuch Verlag und Buchhandlung Starick
Binnie Kirshenbaum im Gespräch mit Patricia Reimann über ihren Roman
Deutsche Passagen gelesen von Tamara Stern
Do 27. März | 20 Uhr
Buchhandlung Starick, Breite Str. 36, Berlin-Schmargendorf
5,- (ermäßigt 3,-)

Als Hester Rosenfeld, eine junge New Yorker Historikerin nach München kommt, um ihre Forschungen über das Mittelalter aufzunehmen, begegnet sie Heinrich Falk, einem zwanzig Jahre älteren deutschen Professor, in den sie sich verliebt. Um in seiner Nähe zu sein, beschließt sie, seine Biografie zu schreiben, die Biografie eines Mannes, der 1943 "im Schatten der Geschichte" geboren wurde und so als Vertreter der Nachkriegsgeneration gelten kann. Hester befragt Freunde und Verwandte ihres liebenswürdigen, aber an der eigenen Familie auffallend wenig interessierten Liebhabers, zitiert ausführlich aus den handschriftlichen Erinnerungen seiner Mutter und stellt sich immer wieder die Frage: Wie viel Schuld und wie viel Ressentiment sind in diesem Volk übrig geblieben? Gleichzeitig wird offenkundig, daß Hester, die Icherzählerin, selbst ihre Vergangenheit verdrängt hat. Ihre Mutter entkam 1938 mit einem der "Kindertransporte" aus Deutschland und wurde gänzlich zur Amerikanerin. So teilen sich beide das Gefühl der Scham: Er schämt sich der mörderischen Vergangenheit seines Volkes; sie schämt sich der jüdischen Opferrolle im Holocaust.
"Eine stachlige Komödie (...) Trockener Champagner zur Henkersmahlzeit ­ das ist die verblüffende Wirkung von Binnie Kirshenbaums verführerischem, intelligentem und bösem Roman über eins der komplexesten Probleme der
neueren Geschichte" NEW YORK TIMES


Binnie Kirshenbaum, 1963 geboren, lebt in New York City und unterrichtet kreatives Schreiben. In deutscher Sprache sind von ihr erschienen: "Ich liebe dich nicht und andere wahre Abenteuer", "Kurzer Abriß meiner Karriere als Ehebrecherin" und "Ich, meine Freundin und all diese Männer". Zuletzt erschien 1998 "Keinen Penny für nichts".
Patricia Reimann, 1955 geboren, ist seit 1987 Lektorin, vor allem für fremdsprachige Literatur. 1998 war sie Kuratorin der Internationalen Buchwoche in München mit zwanzig Autorinnen und Autoren aus Israel. Im gleichen Jahr erschien bei dtv "Israel. Ein Lesebuch", von ihr herausgegeben. Sie hat Binnie Kirshenbaums Roman aus dem Englischen übersetzt.



Wir wollen beide hier leben
Eine schwierige Freundschaft in Israel


zusammen mit Berliner Ensemble und Rowohlt Verlag Berlin

Einführung: Avi Primor
Sylke Tempel und Odelia Ainbinder stellen ihr Buch vor
Die 8. April | 19.30 Uhr
Berliner Ensemble am Bertolt-Brecht-Platz
5,- (ermäßigt 3,-)
Karten nur über Berlinr Ensemble, Tel. 28408-155

Im Rahmen ihrer Nahost-Berichterstattung ist die Journalistin Sylke Tempel auf diese Geschichte gestoßen, die ihr Buch anhand von Briefen und Gesprächen wiedergibt: vor drei Jahren traf die heute achtzehnjährige Palästinenserin Amal Rifa'i (Name geändert) die gleichaltrige Odelia Ainbinder im Rahmen von "Peace Child Israel", einer regierungsunabhängigen Organisation, die sich seit Jahren um Kontakte zwischen israelischen und palästinensischen Jugendlichen bemüht. Gemeinsam fahren die Mädchen zusammen mit anderen Jugendlichen in die Schweiz. Doch die Begegnung wird alles andere als leicht, weil man zu wenig übereinander weiß. Odelia fühlt sich zu Amal und ihren arabischen Freunden hingezogen, doch diese kommen mit den in ihren Augen "taktlosen" Israelis nicht klar. Später, nach dem erneuten Ausbruch der Intifada, bricht der Kontakt ab. Nach eigenem Bekunden ist Amal das erste halbe Jahr voller Wut und Zorn und extrem antiisraelisch eingestellt. Nach einer Weile beginnt sie jedoch, sich nach ihren israelischen Freundinnen und Freunden zu sehnen und nach den guten Zeiten, die sie alle miteinander verlebt haben. Beide Mädchen leben in Jerusalem, aber Welten voneinander entfernt. So freuen sie sich, als es Sylke Tempel gelingt, den Kontakt zwischen ihnen wiederherzustellen. Bei gemeinsamen Gesprächen, und Unternehmungen, in Briefen und E-mails kommen sie einander näher und erkunden, was sie bei allen Gegensätzen miteinander verbindet.


Sylke Tempel, geb. 1963, lebt als freie Journalistin in Berlin und Jerusalem. Sie studierte und promovierte in Geschichte, Politischen Wissenschaften und Judaistik. Acht Jahre lang war sie Nahostkorrespondentin der "Woche" und berichtet in dieser Funktion weiterhin für eine Schweizer und eine österreichische Zeitung. Daneben unterrichtet sie regelmäßig an der Berliner Depandance der Stanford University.

Avi Primor war von 1993 bis 1999 israelischer Botschafter in Deutschland. 1935 in Tel Aviv geboren, trat er 1961 in den diplomatischen Dienst seines Landes ein, war u.a. Gesandter der Botschaft Israels in Frankreich, Sprecher der israelischen Delegation bei der Friedenskonferenz in Genf 1973 und 1987 bis 1991 Botschafter bei der Europäischen Gemeinschaft. Nach seinem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst 1999 kehrte er nach Tel Aviv zurück, wo er Vizepräsident der Universität wurde und 2000 die Leitung der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" übernahm.
Tamara Stern, geboren 1974 in Berlin, wanderte mit zwölf nach Israel aus und spielte dort, nach Abschluß ihrer Schauspielausbildung und Gastspielen in Frankreich und Deutschland, im Ensemble des Gesher Theaters in Tel Aviv. 2000 gewann sie den israelischen Theaterpreis als Nachwuchsschauspielerin des Jahres. 2001 kehrte sie nach Berlin zurück. Gegenwärtig spielt sie in Tel Aviv die Polly in Brechts "Dreigroschenoper" und pendelt zwischen Tel Aviv und Berlin hin und her.

Wenn nicht anders angegeben finden die Veranstaltungen im Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstrasse 78-80 in Charlottenburg statt.

http://www.jvhs.de/

hagalil.com 13-01-03

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