Jiddisches Liedtheater:
Die Purimspieler - Eine Huldigung an Itzik Manger
Zum 100. Geburtstag des Poeten
Das Stück entführt die Zuschauer in die Stube einer
Czernowitzer Schneiderfamilie, in ein Milieu, dem Manger selbst entstammt.
Es ist die Zeit des Purim-Festes, ein Frühling in den zwanziger Jahren des
zwanzigsten Jahrhunderts, als die Drohungen schon vielfach ausgesprochen
waren, aber es noch unvorstellbar schien, daß sie Wirklichkeit werden
könnten.
Traditionell wird zum Purimfestes gefeiert, gegessen,
ausgiebig getrunken und – nicht zu vergessen – auf burleske Weise die
Geschichte des Buches Esther gespielt, ein Volksbrauch, welcher die
Errettung der Juden im alten Persien vor drohender Vernichtung drastisch
komödiantisch und auch musikalisch nachspielt. Alle werden an diesem Fest zu
Purimspielern. Aber alle wollen diesmal etwas völlig anderes erleben.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Herschel Sommerwind, ein
Luftmensch, ein sensibler Träumer, einer, der mit seiner Phantasie die Welt
verwandeln kann. Er ist ein Mensch, welcher viele Seiten des Dichters Manger
hat, der ihn ersann. Er ist ein poetischer Clown, den es in einen
Purim-Nachts-Traum verschlagen hat.
Diesem jüdischen Purim-Volksbrauch trägt die Inszenierung
Rechnung, indem Schauspieler-Sänger, wie Jalda Rebling und Mark Aizikovitch,
zusammen mit Musikern in verschiedenen Rollen und alle gemeinsam mit dem
Mimen Frank Bokemeyer agieren. In Anlehnung an Itzik Mangers Werke, folgt
das Stück auch dessen Lebensweg, auf dem er den Mördern immer einen Schritt
voraus war, so daß er über viele Stationen einer fast lebenslangen
Wanderschaft, sein eigentliches Zuhause immer nur in der Sprache seiner
Dichtungen hatte, im Jiddischen.
Das Stück ist ein Purimspiel, also eine Komödie, die sich
mit Lachen über das Unheil erhebt; ein Stück Lied-Theater.
Diese Hommage an Itzik Manger ist bereits die elfte
Inszenierung jiddischen LiedTheaters des Ensembles um Burkhart Seidemann,
das sich schon mehrfach diesem Dichter zuwandte. Sie huldigt einem der ganz
großen "vergessenen Dichter", einem jiddischen Poeten, der in diesem Jahr
seinen 100.Geburtstag hätte. Mangers "Buch vom Paradies" ist in deutscher
Übersetzung vielen bekannt geworden. Weniger bewußt ist, daß von ihm eine
Unzahl poetischer Texte stammen, die in vielfältigen Vertonungen inzwischen
ins Repertoire eines jeden Interpreten jiddischer Lieder gehören.
Eine Inszenierung des Hackeschen Hoftheaters
Stückfassung und Regie: Burkhart Seidemann
mit
Jalda Rebling, Mark Aizikovitch, Frank Bokemeyer
sowie den Musikern Alexander Babenko, Nikolai Javir und Oleg Roschin
Vorstellungen:
18.03. – 22.03.2003 / 25.03. – 29.03.2003
jeweils 20:00 Uhr
Hackesches Hoftheater
Rosenthaler Str. 40/41 Kartenbestellung unter: 030 – 283 25 87
hagalil.com
19-03-03
•
Synagogen
und Gottesdienste
•
Wichtige Adressen
•
Koscher in Berlin
•
Rabbiner in Berlin
•
Jüdische Gruppen
•
Archive und Bibliotheken
•
Zeitungen
•
Terminkalender
•
Führungen
•
Stadtplan
•
Startseite
•
English Content |