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Judentum und Israel
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Rabbi Teichtal

INTERVIEW MIT 
RABBINER YEHUDA TEICHTAL

Wie kam es dazu, daß Sie das Judentum zum zentralen Bezugspunkt Ihres Lebens gemacht haben?

Ich wuchs in einem chassidischen Viertel auf, und das machte Judentum zur einzigen Wahl. Die Stärke und Vitalität dieses Judentums kamen von Rabbiner Menachem Mendel Schneerson (Anm: Begründer der Chabad-Bewegung), und ich bin glücklich in seinem Umfeld aufgewachsen zu sein.

Wie sind Sie selber aufgewachsen und welcher Richtung des Judentums ordnen Sie sich zu? Welche Bedeutung haben die anderen Richtungen des Judentums für Sie persönlich und das Judentum als Ganzes?

Ich wuchs in einem chassidischen Haushalt auf und ein grundlegendes Prinzip meiner Erziehung war, jeden Juden zu lieben egal zu welcher Richtung im Judentum er gehört und egal welchen Hintergrund er hat.

Ich glaube, daß wir einen gemeinsamen Nenner finden müssen und große Bedeutung dem beimessen sollten, was wir an Positivem teilen und dadurch die Einheit des jüdischen Volkes fördern. Es ist kein Geheimnis: Wenn zwei Juden zusammen sind, dann haben sie drei Meinungen. Nichtsdestotrotz gehören wir alle zu EINER Familie.

Welche Grundsätze sehen Sie als zentral für das Judentum an?

G-tt, die Torah und das jüdische Volk gehören zusammen. Wenn ein Jude sich dessen bewußt ist, daß G-tt ständig mit uns ist, dann wird das dazu führen, daß sein Wissen um die Torah zunimmt. Und das wird zur Einheit des jüdischen Volkes beitragen.

Was ist die Zentrale Herausforderung für das Judentum heute im Allgemeinen / in Berlin?

Die größte Herausforderung vor der das Judentum im Allgemeinen steht ist die Erziehung der jungen Generation so, daß sie grundlegende Kenntnisse des Judentums haben. Da wir in das nächste Millenium hineingehen, ist es für uns alle unabdingbar uns einige Momente am Tag zu nehmen um über die Zukunft unseres Volkes nachzudenken.

Die Herausforderungen in Berlin sind die gleichen wie überall, aber die Umstände hier erfordern sofort aktiv werden. Wir müssen unsere Jugend erziehen und die Fähigkeit vermitteln als stolze und gebildete Juden zu leben.

Wie begegnen Sie diesen Herausforderungen?

Als Direktor von Chabad Berlin habe ich wöchentlich stattfindende Lerngruppen für Studenten eingerichtet, ein spezielles Lernprogramm für Kinder, das am Sonntag stattfindet. Ich initiiere eine ganze Reihe von Aktivitäten um unser Ziel zu erreichen mehr Jüdischkeit nach Berlin zu bringen.

Was ist Ihnen wichtig, daß die LeserInnen dieses Interviews von Ihnen wissen?

Ich möchte gern, daß die Menschen folgendes wissen:
1. Wir von Chabad akzeptieren und lieben jeden Juden unabhängig von seinem Hintergrund
2. Dadurch daß man eine gute Tat tut, übt man auf die Welt im Ganzen einen Einfluß aus und man das führt zu Veränderungen im eigenen Leben.
3. Wenn jemand an einem unserer Programme teilnimmt, dann bedeutet das keinerlei Verpflichtung für irgendetwas, aber man gibt sich selbst die Möglichkeit etwas darüber zu erfahren, was Judentum ist.

Was ist die zentrale Botschaft, die Sie weitergeben wollen?

Jeder Jude und jede Person ist wichtig für die Gesellschaft als Ganzes. Indem wir gute Taten tun und Freundlichkeit üben können wir den Moshiach / die Erlösung zu allen bringen.

Was ist der gegenwärtige Schwerpunkt Ihrer Arbeit?

Der gegenwärtige Schwerpunkt meiner Arbeit ist, die 12 Outreach-Programme, die wir durchführen, aufrechtzuerhalten und zu erweitern.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich?

Wir haben Unterstützung von der Jüdischen Gemeinde und wir möchten so viele Leute wie möglich in unsere Aktivitäten einbeziehen und ihnen dazu verhelfen, daß sie sich selbst helfen können. Wenn wir in den Aufbau und die Ausweitung unserer jüdischen Outreach-Programme investieren, dann stellen wir eine strahlende Zukunft für unsere Gemeinschaft sicher.

Was tun Sie gegen Burn-Out?

Wir haben den Enthusiasmus und den Mut weiterzumachen. Wenn wir die Früchte unserer Arbeit sehen, die russischsprachigen Zuwanderer, die an unseren Feiertagsprogrammen teilnehmen, die Kinder, die zu unseren Sommercamps kommen, die Studenten bei unserem „Schabbat für Anfänger... Wenn wir auf die Rückmeldung dieser Menschen sehen, dann verhilft uns das dazu, mit noch mehr Stärke und Nachdruck unsere Arbeit zu tun.

Wann haben Sie in der letzten Zeit über sich gestaunt?

Der Talmud sagt uns, wenn wir hundert haben, sollen wir um zweihundert kämpfen. Und wenn wir zweihundert haben, dann sollen wir um vierhundert kämpfen. Wir haben nicht die Zeit um uns hinzusetzen und über das was wir erreicht haben nachzudenken. Vielmehr muß unsere ganze Energie darauf konzentrier sein, die Arbeit, die da ist, auszuführen.

Was ist Ihre Vision für sich, für Ihre Familie und für das Judentum`?

Wir - meine Familie und ich - wir möchten so vielen Menschen wie wir können helfen durch das, was wir tun und durch Freundlichkeit. So können wir dazu beitragen, daß die Welt ein besserer Ort wird.
Und für das Judentum habe ich die Vision daß der Moshiach hoffentlich bald kommen wird und niemand Hunger leiden muß und wir alle haben, was wir brauchen.
Zum Schluß möchte ich noch sagen, daß - wenn jemand in irgendeiner Angelegenheit Kontakt aufnehmen möchte, er oder sie mich über
Bchabad@aol.com erreichen kann.

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